Geschichte des Vereins

Gegründet wurde Fokus Toggenburg im Jahr 1944 als Vereinigung für Heimatkunde des mittleren und oberen Toggenburgs. Aufgrund der hohen Zahl an Mitgliedern aus dem Bezirk Alttoggenburg wurde die Bezeichnung bereits 1951/52 auf Toggenburger Vereinigung für Heimatkunde geändert. Zweck des Vereins war gemäss Statuten die Förderung der Heimatkunde im Toggenburg, der durch Veranstaltungen, Veröffentlichungen und heimatkundlicher Bestrebungen verfolgt werden sollte. Die Rückbesinnung auf die eigenen Wurzeln und die regionale Kultur waren in der damaligen Zeit der Ungewissheit und Bedrohung der Schweizerischen Selbständigkeit durch totalitäre Regime und die nahen Kriegshandlungen sicher ein wesentliches Motiv für die Vereinsgründung.

An den Grundzügen des Vereins und seines Zwecks hat sich in den über 75 Jahren seines Bestehens kaum etwas geändert. Bereits in der Mitte des letzten Jahrhunderts mussten sich die Vorstandsmitglieder jedoch der Tatsache stellen, dass «Heimatkunde» vielen Menschen als unzeitgemäss erschien. «Ist Heimatkunde ein sentimentales Hängenbleiben an Vorgestrigem?» fragten sie in ihrem Flyer. «Nein», so die Zusammenfassung ihrer ausführlichen Antwort.

Auch heute sagen wir: Nein. Wie auch immer wir Heimat definieren – als Ort, wo wir aufgewachsen sind, als Ort an dem wir leben, oder auch einfach als Ort, dem wir uns verbunden fühlen – sich mit den Hintergründen einer Region auseinanderzusetzen ist nicht verstaubt. Im Gegenteil: Es eröffnet uns neue Welten, erweitert unseren Horizont, hilft uns Gegenwärtiges einzuordnen.

Natürlich haben sich Inhalte und Deutungsmuster in der Heimatkunde im Laufe der Zeit verändert. Diesem Wandel wollte der Vorstand Rechnung tragen – auch mit dem Namen. Die Recherche jedoch zeigte: Es gibt kein Synonym für Heimatkunde, es gibt keinen anderen Begriff, der die Vielfalt an Themen in sich vereint. Warum auch, es gibt ja einen. Entsprechend haben sich die Mitglieder 2019 für eine Kombination aus neu und alte entschieden: Fokus Toggenburg – Verein für Heimatkunde. Der neue Name steht damit für den Grundsatz des Vereins, Neues anzugehen, aber auch Vergangenes nicht ganz zu vergessen.